Auftragsfertigung Lexikon

  • Auftragsanfertigung beschreibt im wesentlichenen eine Produktion auf Bestellung. (Abk.: MTO, engl.: make to order) wird ein Produkt erst dann produziert, wenn ein gezielter Kundenauftrag vorliegt.Bei dieser Art von Aufträgen handelt es sich meistens um individuelle Kundenwünsche. Die Produktionsabteilung kann nicht vor Erteilung der Aufträge geplant und kalkuliert werden. Die Materialien werden bei diesem Ansatz schon häufig vorher gelagert, aber erst nach Eingang des Kundenauftrags bearbeitet.
  • Kennzahlensystem SCOPE ist ein Kennzahlensystem, um Ziele zu vereinbaren und zu überwachen, um Prozesse zu steuern und zu verbessern. Die Balanced Scorecard ist in vier Bereiche aufgeteilt: Kundenzufriedenheit, Mitarbeiter, Prozesse und Finanzen.
  • Best Practice (deutsch: optimales Verfahren) hat den Zweck, bewährte Methoden werks- und länderübergreifend zu standardisieren.
  • DMAIC-Regelkreis: In Lean Six Sigma haben Verbesserungsprojekte fünf Phasen: Define (deutsch: Projektdefinition) – Measure (Messgrößen festlegen) – Analyse (Probleme analysieren) – Improve (Verbesserungsmaßnahmen umsetzen) – Control (Ergebnisse überprüfen). Wenn die Ergebnisse nicht zufriedenstellen, wird der Regelkreis ein weiteres Mal durchlaufen.
  • First ln – First Out (kurz: FIFO; deutsch: zuerst herein – zuerst hinaus): Diese Fertigungssteuerung folgt einem einfachen Prinzip: Was zuerst hereinkommt, wird zuerst entnommen und weiterbearbeitet. FIFO-Puffer haben eine genau fixierte Menge, die nicht überschritten werden darf.
  • Green Belt / Black Belt: Experten der Lean-Six-Sigma-Methode heißen Green Belt und Black Belt (deutsch: Grüner Gürtel und Schwarzer Gürtel). Ein Green Belt ist ein Experte innerhalb seiner Gruppe. Der Black Belt leitet mehrere Lean-Six-Sigma-Projekte und unterstützt die Green Belts.
  • Just in Time (deutsch: termingenau, rechtzeitig) ist eine Methode, um Kosten in Produktion und Logistik zu senken. Erst bei Bedarf werden Teile bereitgestellt – zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort und in der richtigen Qualität und Menge.
  • Gesamtanlageneffizienz (OEE) ist eine Kennzahl, um die Produktivität der Anlagen zu messen. Um sie zu berechnen, werden Verfügbarkeit, Leistung und Qualität miteinander multipliziert.
  • Kanban (deutsch: Schild, Karte) ist eine aus Japan stammende Methode der Produktionssteuerung, die auf Karten beruht. Hat der Verbraucher eine genau festgelegte Menge aufgebraucht, übermittelt er die Karte an den Lieferanten. Dieser liefert die Verbrauchsmenge direkt an die Fertigungszelle oder an den Supermarkt.
  • Kundentakt ist die tägliche Fertigungsmenge an Zentrifugen, Heizkammern und Pumpen, die Kunden zeitgenau am Einsatzort benötigen – unter Einbeziehung der Transportzeit. Der Takt, in dem gefertigt werden muss, errechnet sich aus der Nettoarbeitszeit geteilt durch die Menge.
  • Lean Manufacturing (deutsch: schlanke Fertigung) ist eine Unternehmensphilosophie, die alle überflüssigen Arbeits-schritte beseitigt. Die intelligente Organisation richtet sich gegen Verschwendungen jeglicher Art.
  • Low Cost Automation (kurz: LCA; deutsch: einfache Automatisierung): Kostengünstige, einfache und schnell veränderbare Betriebsmittel unterstützen die Abläufe.
  • Poka Yoke (deutsch: unbeabsichtigte Fehler vermeiden) ist eine einfache Technik aus Japan, die Fehler im Keim erstickt.
  • Produktive lnstandhaltung (englisch: total productive maintenance; kurz: TPM) ist eine Methode, um die Effektivität von Maschinen und Anlagen zu steigern. Mitarbeiter setzen vorbeugende Instandhaltungen in den Gruppen eigenständig um. Es entstehen autarke Schichtgruppen.
  • Pull-Fertigung (deutsch: ziehende Fertigung) ist eine Fertigungssteuerung. Ausgangspunkt ist die Endmontage: Alle davorliegenden Bearbeitungsschritte werden rückwärts beauftragt. Die Endmontage zieht in der Kundenbedarfsmenge alle anderen Bearbeitungsschritte zeitgenau zu sich.
  • Six Sigma ist eine Methode zur Qualitätssicherung. Ihr Ziel: ein möglichst fehlerfreier Prozess. Der Begriff stammt aus der Statistik und gibt das Verhältnis von genau 3,4 Fehlern zu einer Million Fehlermöglichkeiten an. Six Sigma entspricht einem Qualitätsgrad von 99,9997 Prozent.
  • Supermarkt bezeichnet ein Zwischenlager oder Materialpuffer. Mitarbeiter entnehmen Teile, die sie genau zu diesem Zeitpunkt benötigen. Der Supermarkt funktio-niert wie ein großes Geschäft, das Waren des täglichen Bedarfs anbietet – mit Selbstbedienung und festgelegten Beständen. Wird die Minimalmenge unterschritten, erfolgt das Signal für die Nachbestellung. In der Regel vollzieht sich die Bestellung über Kanban. Auch der Maximalbestand ist vorgegeben. So ist der Vorrat nicht größer als nötig.
  • 7V-Methode: Es gibt sieben Arten von Verschwendungen: Überproduktion, Bestände, Transport, Wartezeiten, Verschwendungen innerhalb der Herstellung, unnötige Bewegungen und Fehler.
  • 5S-Methode: Aussortieren, Aufräumen, Anordnen, Ar-beitsplatz sauber halten und Anordnung zur Regel machen: Das sind die fünf Grundprinzipien, um die Ordnung am Arbeitsplatz stetig zu verbessern. Mitarbeiter reinigen ihre Maschinen selbst und erkennen Störungssignale. Die 5A-Methode ist eng mit der Produktiven Instandhaltung verknüpft.